Briefwechsel Einstein Freud  1932

@Josef S., genau diesen Briefwechsel will ich schon lange kommentieren, aber das lässt sich nicht so leicht aus dem Ärmel schütteln.

Doch ganz kurz gesagt: Freud ist mir zu dystopisch - und behält womöglich recht, aber genau das ist der Knackpunkt, mit dem sich Einstein immer intensiver befasste, denn Geist und Politik taugen für nichts, wenn Probleme nicht lösend.

Der Briefwechsel ist von 1932 - und Einstein machte weiter - bis zum letzten Atemzug mit Unterschrift auf den Russell-Einstein-Appell von 1955, der jedoch nicht den Gipfel seiner Erkundungen darstellte, sondern bestrebt, viele Unterstützer zu finden ein Minimalkonsens in Anbetracht der wachsenden Overkill-Risiken war, wie er als #Atompazifismus gelabelt wird.

In Einsteins frühen Schriften zum Frieden (vor 1933) klang er mir oft wie mein Vater, sah sich "als Mensch nicht für das Militärische gedacht" <3, sondern für das viele andere, was den Menschen umtreibt und Begeisterung macht.

Aber er sah sehr bald ein, dass sich dem Krieg nicht durch individuelle Verweigerung abhelfen lässt. Und das ließ ihn nicht los, wie seine vielen Briefe belegen.

Er begriff immer mehr von der menschheitlichen Entscheidungspflicht zwischen Utopie und Dystopie.

Darum entschied seine Nachlassverwaltung goldrichtig, als sie seine Briefesammlung mit
"Frieden - Weltordnung oder Weltuntergang" titelte.

665 Seiten, gebraucht online häufig für weniger als 10 € inkl. Versand zu bekommen.

Unsere kleine "IniDia-Bibliothek" hat für Diskussionsrunden mehr als 20 davon - und wer in Berlin wohnt, kann es sich bei uns ausleihen.

(das Foto mitsamt der mir notorischen Schleichwerbung)

Markus S. Rabanus  2022-06-10

 

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