Recht und Ideale
Hallo Emre,

ich teile Deine Freude, aber wenn die "andere Seite" erste Ansätze von Verantwortungsbewusstsein erkennbar werden lässt, dann sollte man diesem Beispiel eher folgen und keinesfalls versuchen, die Verantwortung ausschließlich der "anderen Seite" zuzuschieben. 

Es muss vor allem um die Gegenwart und Zukunft gehen. Solange die Gegenwart mit der Vergangenheit "abrechnen" will und dabei die Gefühle der "anderen Seite" verletzt, wird sich die Vergangenheit in die Zukunft verlängern. 

Was also ist Deine Vorstellung, wie Dein Posting auf junge Türken wirkt?

Frieden zwischen Völkern ist insbesondere:

Gemeinsames zu finden, was beiden Seiten den Frieden lohnt. Allein um irgendeiner historischen Gerechtigkeit willen würde man keinen Frieden finden, sondern weiterhin um sie streiten.

Was also hat jemand zu bieten, außer "sein Recht" zu fordern?

Nur zur Klarstellung: 

Es gibt kein "Recht an sich", 

sondern Recht ist nur, worauf man sich einigt, zumindest mal geeinigt hat. 

Das gilt sogar auch für die Menschenrechte und das Völkerrecht, wenngleich es in letzteren andere Bezugsrahmen gibt, die allerdings nur auf den ersten Blick "günstiger" erscheinen, denn näher besehen sind die Menschenrechte und das Völkerrecht kaum weniger gegen Verletzung gefeit als Kurden und Türken in ihrem Streit.

Verwechselt man das RECHT mit den Idealen, also Wünschen, so bleibt das Recht ein Traum.

Träumen kann man, wünschen kann man, aber Recht entsteht nur auf Gegenseitigkeit. Und da fehlt seit langem und an vielem.

Was also lässt Du "die Kurden" "den Türken" bieten?

Das ist nicht böse gemeint, aber erst mit solcher Überlegung beginnt "POLITIK" (*). 

Grüße von
Sven
iNiDiA

(*) wie in Nordirland, wie im Nahen Osten, wie in Korea, wie auf wie überall.

Ideale

DISKUSSION